CAS Interkulturelle Theologie und Migration


Immer wieder ist es eine Freude, im Rahmen des CAS «Interkulturelle Theologie und Migration» an der Universität Basel den Input «Religionslandschaft Schweiz und kirchenpolitische Gegenwartsfragen» zu gestalten.

Neben der Vermmittlung von Kenntnissen zur Religionslandschaft Schweiz und kirchenpolitischen Gegenwartsfragen steht der Austausch über diese Fragestellungen im Zentrum des Seminars. Vertreter:innen von Migrationskirchen und interkulturellen Gemeinden bringen dabei ihre eigenen Perspektiven, Erfahrungen und theologischen Prägungen in den Diskurs ein.

Zum Seminar

Die Religionslandschaft der Schweiz ist heute vielfältiger, dynamischer und internationaler denn je. In ihr spiegeln sich globale Migrationsbewegungen ebenso wie individuelle Glaubensbiografien. Zugleich bleibt sie eingebettet in ein gesellschaftliches und rechtliches System, das historisch von den Landeskirchen geprägt wurde. Diese Spannung führt zu Fragen, die in unserem Seminar lebhaft diskutiert wurden:

  • Was bedeutet eine öffentlich-rechtliche Anerkennung für neue und etablierte Religionsgemeinschaften?
  • Welche Form von öffentlicher Stimme kann oder soll Kirche heute in einer pluralen Gesellschaft haben – einer Gesellschaft, die religiös divers, aber auch zunehmend säkular geprägt ist?
  • Und weshalb tragen ausschliesslich die Kantonalkirchen den Religionsunterricht in der Schule, obwohl ein wachsender Teil der Bevölkerung – darunter viele Menschen mit Migrationsgeschichte – anderen Glaubensgemeinschaften angehört oder keiner mehr?

Solche Fragen sind nicht nur kirchenpolitische, sondern zutiefst gesellschaftliche Aushandlungsfragen. Sie fordern uns heraus, neu über Zugehörigkeit, Repräsentation und Partizipation nachzudenken – über die Rolle von Religion im öffentlichen Raum, aber auch über das Selbstverständnis einer Kirche, die sich in einem postmigrantischen Kontext neu verorten muss. Die Gespräche mit den Teilnehmenden haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass auch Stimmen aus Migrationskirchen Gehör finden, wenn über religiöse Anerkennung, Bildungsaufgaben oder gesellschaftliche Verantwortung gesprochen wird. Sie bringen Perspektiven ein, die unser Verständnis von Kirche, Glaube und Gemeinschaft erweitern – und die daran erinnern, dass das Christentum in der Schweiz längst mehrsprachig, mehrkulturell und global vernetzt ist.

 
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